Wahlprüfsteine: Die Kandidatinnen und Kandidaten haben geantwortet
Die BundestagskandidatInnen sind für die Verhinderung des Baus der B74neu so wichtig, weil sie direkten Einfluss auf den neuen Bundesverkehrswegeplan nehmen können. Es muss gelingen, das Projekt B74neu aus dem vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) zu löschen. Von den angefragten Kandidat:innen haben sich nur Lena Gumnior (Bündnis90/Die Grünen) und Herbert Behrens (DIE LINKE) in unserem Sinne für eine umfassende Verkehrswende und gegen den Bau der B74neu positioniert.
Hier die Zusammenfassung der Antworten (in der Reihenfolge des Eingangs).
Die Antworten im Wortlaut sind jeweils über einen Link zu erreichen.
- Lena Gumnior (Bündnis90/Die Grünen) – Fokus weg vom Neubau klimaschädlicher Straßenprojekte hin zur Förderung nachhaltiger Mobilität, Zerschneidung der Landschaft und Überformung des Landschaftsbildes bedeuten nachhaltigen Schaden für die Region. „Wer Straßen baut, erntet (noch) mehr Verkehr“.
Die Stellungnahme von Lena Gumnior im Wortlaut
- Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) – Straßenverbindungen schaffen, weil Landkreis öffentlichen Personennahverkehr nicht finanzieren will und kann.
Die Stellungnahme von Andreas Mattfeldt im Wortlaut
- Özge Kadah (SPD) – Das Land Niedersachsen hat durch die Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) den Auftrag übernommen, aktuell eine Vorzugsvariante aus dem Alternativenvergleich zu ermitteln. Da es sich hier um ein laufendes Verfahren in der Tätigkeit einer Behörde handelt, warte ich diese Ergebnisse ab und möchte mich nicht im Vorfeld für oder gegen eine Variante aussprechen.
Die Stellungnahme von Özge Kadah im Wortlaut
- Herbert Behrens (DIE LINKE) – Ablehnung der B74neu, weil das die verfehlte Verkehrspolitik und Umweltschädigungen fortsetzt. Anpassung des Bundesverkehrswegeplans mit Berücksichtigung der Naturschutz- und Klimavorgaben. Mit dem Geld statt dessen für eine Mobilitätsgarantie auch auf dem Lande und für Güter auf die Schiene auszugeben. „Mehr Mobilität mit weniger Verkehr“.
Die Stellungnahme von Herbert Behrens im Wortlaut
- Dr. Gero Clemens Hocker (FDP) – keine Antwort
Lieben Dank für die Nachricht.
Ich bin ganz bei Herbert
Behrens und Lena Gumnior.
Hoffen wir dass die beiden uns im Bundestag vertreten werden und sich für ihre Aussagen einsetzen werden
Herr Mattfeldt lebt noch die Verkehrspolitik der 80er-Jahre und arbeitet noch mit veralteten Zahlen. Die Bevölkerung zwischen Osterholz-Scharmbeck und Stade sinkt derzeit und wird weiter bis 2040 sinken. Auch ist der Prognosezeitraum bis 2040 zu kurz gewählt. 2040 ist die Babyboomer Genaration 72 Jahre. Würde man den Zeitraum noch um 10 Jahre erweitern, wird ein Grossteil dieser Bevölkerungsgruppe (zu der ich auch gehöre), nicht mehr unter uns weilen. Demzufolge wird der Verkehr nach dem Prognosezeitraum 2040 weiter abnehmen. Bereits jetzt kann man an einer Verkehrsmessstation bei Bremervörde deutlich ablesen, wie stark der Verkehr in dieser Region zurückgegangen ist.
Das Geld für die „Ortsumfahrung“, was de facto eine Fernstrasse ist, wäre sinnvoller und mit geringeren Kosten in Lärmschutzmassnahmen an der B74alt investiert und in den Erhalt der bestehenden maroden Infrastruktur. Erst wenn bei der bestehenden Infrastruktur die Leistungsfähigkeit wieder hergestellt ist, sollte man erst dann unter starker Berücksichtigung von Natur- und Klimaschutz über eventuelle Neubauprojekte nachdenken. Derzeit wird die Sanierung der A270 mit der Fahrbahnrichtung von Bremen Nord zur A27 wegen Geldmangel aufgeschoben. Es ist doch schizophren, ein über 100 Mio.-Projekt (und darunter wird es mit der derzeitigen Planung nicht kosten) mit mehr als fraglichen Nutzen voranzutreiben, anstatt in bestehende Infrastruktur zu investieren.